„Arema“ – Meine Mühle
Eine alte Metzgerei - immer noch mit seiner Geschichte verwoben bietet bodenständige Hausmannskost bei warmer, gemütlicher Atmosphäre mitten in Moabit
Eine alte Metzgerei - immer noch mit seiner Geschichte verwoben bietet bodenständige Hausmannskost bei warmer, gemütlicher Atmosphäre mitten in Moabit
von Gastautorin Eileen
Einst die Metzgerei der Familie Kuhlke, die wohl um die Jahrhundertwende diesen Fleischwarenbetrieb in der Birkenstraße 30, unweit des heute dort gelegenen U-Bahnhofs unterhielt. Heute ist das Arema, aus dem Kurdischen für „Meine Mühle“, ein Café und Restaurant. Das Bild über der Kaffeemaschine, neben dem Tresen, vermutlich um 1914/15 entstanden, zeigt die ca. 20-köpfige Mannschaft der ehemaligen Metzgerei.
Es macht neugierig – hakt man bei dem überaus freundlichen Personal nach, wird schnell klar, dass dieses Haus noch immer eng mit seiner Geschichte verwoben ist. Beim Umblicken fallen schnell die Jugendstilfliesen an den Wänden auf, ebenso alte mit verziertem Glas verkleidete Lampen, liebevoll arrangierte Holztische, Sessel, Sofas und Stühle. Mit Liebe zum Detail und zu Vergangenem eingerichtet, schmücken auch Bilder mit Motiven aus vergangenen Jahrhunderten die Wände. Der Flöte spielende Alte Fritz kann so schon mal mit von der Kaffee-Partie sein. Dem Besitzer selbst ist daran gelegen, etwas aus der Historie des Ladens zu bewahren und mit Modernem zu mixen. Hieraus ist eine ganz eigene, sehr warme und gemütliche Atmosphäre entstanden.
Hunger & Durst, Joghurt & Schnitzel
Vor den Bücherregalen sitzend, trifft man auf Menschen die allein für sich schreiben oder lesen wollen, aber auch auf Familien oder kleinere Gruppen, in Gespräche bei duftendem Kaffee vertieft.
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Hunger und Durst lassen, bei dem Blick auf die Teller der anderen Gäste, nicht lang auf sich warten. In der Speisekarte erblickt man dann eher süddeutsche Spezialitäten, was der Name nicht vermuten lässt. Neben klassischen Suppen und Salaten, gibt es original schwäbische Maultaschen mit diversen Füllungen. Neben Nürnberger Würstchen mit Kartoffelpüree, hausgemachten Spätzle, auch das Schnitzel „Wiener Art“ mit lauwarmem Kartoffelsalat. Portionen die sicher satt machen. Für die Spätaufsteher unter uns gibt es ein reichhaltiges Frühstück bis 16.00 Uhr aus verschiedenen Rührei- und Omelettevariationen. Bis 18.00 Uhr ist es jedoch immer noch möglich ein Frühstück zu bekommen – wenn auch nur klein, so werden diverse Müsli und Joghurtkombinationen mit frischen Früchten angeboten. Gerne werden auch individuelle Wünsche berücksichtigt, so ist es zumindest auf der Karte vermerkt.
Fazit
Keine experimentierfreudige Küche, eher bodenständig und etwas für den ordentlichen Appetit. Die warme und liebevoll gestaltete Atmosphäre lädt einfach zum Verweilen ein. Wenngleich das Arema in Moabit kein Geheimtipp mehr ist, so sei es dem empfohlen, der am Sonntagnachmittag auf der Suche nach einem gemütlichen und ruhigen Platz ist, zum Zeitung lesen und Kaffee trinken. Sowie denen, die unter der Woche abends, gerne noch ein Afterwork-Bier genießen oder auch mal einen Cocktail schlürfen wollen. Für das leibliche Wohl ist immer gesorgt.