Von der New York Times empfohlen und national wie international als eine der coolsten Berliner Locations gekürt – diese Bar ist mittlerweile in aller Munde. Nicht zu Unrecht.
Platz an der Sonne
Januar - Februar Winterpause
offen täglich bis 1:30 Uhr
Erster Eindruck flopp, zweiter Eindruck topp
Von der New York Times empfohlen, bei Tripadvisor mit besten Bewertungen ausgezeichnet und national wie international als eine der coolsten Berliner (Sommer-)Locations gekürt – der Klunkerkranich ist mittlerweile in aller Munde. Aber ist die gefeierte Stadt-Oase nach wie vor so hipp und sehenswert wie in Blogs und Zeitschriften so schwärmerisch beschrieben? Wir haben es für euch getestet!
Bei unserem ersten Besuch der Dachgartenoase in Neukölln, an einem sonnigen aber nicht gerade besonders warmen Mittwochvormittag, herrscht vor allem eines vor: Leere. Zwei, drei weitere Besucher schlürfen entspannt ihren 2 Euro günstigen Cappuccino und genießen mit uns die atemberaubende Aussicht vom Dach der Neukölln Arcaden – dem Nistplatz des Klunkerkranichs. Mehr als die gute Aussicht scheint an diesem Vormittag aber auch nicht drin zu sein – die Küche wirkt mit unseren Bestellungen heillos überfordert, wir sollen uns doch ein wenig gedulden. Vielleicht rechnet unter der Woche hier niemand mit Gästen.
Unser erster Eindruck wird jedoch bei unserem zweiten Besuch an einem goldenen Samstag im Oktober gründlich auf den Kopf gestellt.
Es ist ein Uhr nachmittags als wir mit der U-Bahn am Rathaus Neukölln ankommen. Wie zahlreiche weitere Gäste bahnen wir uns unseren Weg durch die Neukölln Arcaden, wo ein Kranich inmitten des Einkaufszentrums den Weg zu den Fahrstühlen weist, in Richtung fünftes Parkdeck. Von dort aus sind es nur noch ein paar Schritte über den Parkhausbeton bis zur Auffahrt des letzten Parkdecks – dem Eingang des Klunkerkranichs, vor dem sich an diesem Tag noch eine endlos lange Schlange bilden wird. Glücklicherweise sind wir früh genug dran, um nicht schon vor dem Eingang warten zu müssen.
Dafür gestaltet sich die Sitzplatzsuche auf dem sonnendurchfluteten Deck etwas schwierig. Als hätte es den einsamen Mittwochvormittag vor einem Monat nie gegeben, drängen sich Menschen unterschiedlicher Couleur und aller Altersklassen auf dem Dachgarten – typisch Berlin eben. Die Tische am Rande des Dachgartens, von denen aus man einen grandiosen Weitblick hat, sind bereits voll besetzt, genauso wie das Podest in der Mitte, auf dem sich zahllosen Sonnenanbeter niedergelassen haben. Fleißig werden Antipasti-Teller (für relativ teure 8 Euro, aber gut gefüllt) an uns vorbei getragen und verspeist. Wir entscheiden uns, auch erst einmal etwas zu essen und nehmen in den Innenräumen des Klunkerkranichs Platz. Über den bunt zusammengewürfelten Tischen, Stühlen und Sesseln hängen ebenso bunte kleine Kraniche von der Decke. Neben uns toben ein paar Kinder auf einem ausrangierten Sofa. Wir bestellen uns Kürbissuppe (4,50 Euro) und Croque fromage (3,50 Euro), zwei leckere und günstige Alternativen zum Antipasti-Teller.
Einen Platz an der Sonne können wir nach einigem Ausschau halten doch noch ergattern – und fühlen uns dort, mit einer fantastischen Aussicht auf den Fernsehturm und die Skyline Berlins so wohl, dass wir ihn den ganzen Nachmittag nicht mehr aufgeben. Nebn der an sich schon starken Location wartet der Klunkerkranich auch mit allerlei zusätzlichem Programm auf: Street Food, Kranich Markt mit Kunst, Klamotten und Trödel, Konzerte, DJs und was das Herz sonst so begehrt. Für den Kranich Markt, den wir an diesem Samstag erkunden, kann man sich übrigens auf der Webseite des Klunkerkranichs anmelden.
Das einzig Miese an der urbanen Idylle: Der Klunkerkranich war wohl so erfolgreich, dass die Gründer mittlerweile eifrig vor Gericht darum zanken, wem die Location denn nun eigentlich gehört. Darum besser nichts wie hin – man weiß ja nie.
Und falls ihr euch diese Frage jemals stellen solltet: Ja, den Klunkerkranich gibt es wirklich. Ja, nicht nur als hippen Dachgarten, sondern auch als Vogel – zu finden allerdings nicht in Neukölln, sondern im Tierpark Friedrichsfelde.
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